Über die Ausstellung
Jede Kachel ein Unikat – ein Ausdruck von Gedanken,
Emotionen und Abbild meiner Umgebung. Inspiriert von der
asiatischen Kunstphilosophie – dem meditativen Schaffens-
prozess – ist diese Ausstellung das Ergebnis dreijähriger
künstlerischer Forschung. Meine Arbeiten verbinden
archaische Ursprünge mit modernen Strukturen:
unregelmäßige Formen für die Natur, runde Formen für den
Menschen und präzise Muster für die Industrie, die in NRW
allgegenwärtig ist. Durch das “malen” mit Texturen
entstehen Werke, die nicht nur betrachtet, sondern auch
ertastet werden wollen.
Einladung zum Sehen & Fühlen
Keramische Kacheln begegnen uns täglich – in Küchen, Bädern, auf
Böden und Wänden. Doch selten schenken wir ihnen Beachtung. In
meiner Kunst werden sie zum Medium für Geschichten. Ich lade die
Besucher ein, ihre eigenen Bedeutungen in den Strukturen, Rissen
und Texturen zu entdecken. Inspiration meines Schaffens liegt im
Wechselspiel von Fülle und Leere, das tief in der japanischen
Kunsttradition verwurzelt ist. Die leeren Flächen akzentuieren das
Geformte, so wie das Licht die Dunkelheit definiert.
Von der Einzelkachel zum Triptychon
Über die Jahre hat sich meine Arbeit stets
weiterentwickelt: Von einzelnen, unglasierten Kacheln
hin zu aufwendig gestalteten Triptychons, in denen sich
mein künstlerische und persönliche Entwicklung finden
lässt. Die Kacheln sind hierbei nicht perfekt. Manchmal
haben sie Risse, entstanden durch die extreme Hitze des
Brennvorgangs oder auch durch Missgeschicke in der
Herstellung. Doch gerade darin liegt die Wahrheit:
Fortschritt geht mit Brüchen einher, und das Schöne liegt
in der völligen Annahme dessen, was ist.